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Sequoia & King's Canyon National Park Freitag, 18.08.2000 Von Visalia aus fahren wir in den Sequoia National Park. Hier findet man die bis zu 3.000 Jahre alten Baumriesen der Art Sequoiadendron giganteum, die nur in der Sierra Nevada wachsen. Alle Pflanzen scheinen hier etwas größer zu sein; schon um die "gewöhnlichen" Nadelbäume hinter dem Eingangsschild komplett zu sehen, muss man den Kopf weit in den Nacken legen. Hinter einer Kurve taucht dann plötzlich ein massiger, rot-brauner Baumstamm auf, der um ein Vielfaches dicker ist als die ihn umgebenden Stämme. Weit oben zweigen dicke, knorrige Äste ab, einige sind selbst so dick wie kleine Baumstämme. Die wenigsten Äste sind gerade gewachsen, viele ragen krumm in die Höhe und tragen eigene kleine Kronen, die zusammen die gesamte Baumkrone bilden. Die Rinde ist staubig-trocken und relativ weich; wenn man darauf klopft, klingt es hohl. Bei der Weiterfahrt durch den Park sehen wir immer mehr Sequoias, die einzeln oder in Gruppen zusammenstehen. Einige hat der Wind gefällt - da die Baumriesen relativ flache Wurzelteller haben, sind sie praktisch nur durch starke Stürme verwundbar (und natürlich durch den Menschen). Feuer dagegen macht ihnen kaum etwas aus: Die dicke Rinde schützt sie, ihre Zapfen öffnen sich sogar erst durch die Feuersglut, und die Samen verwenden die Asche auf der Erde als Nährboden. Einige der gefallenen Stämme wurden touristisch "aufbereitet": Einer bildet den Teil eines Parkplatzes, durch einen anderen wurde ein Tunnel gebohrt, wieder einen anderen kann man der Länge nach durchschreiten. Unser nächstes Etappenziel ist der Moro Rock, ein blanker Granitblock, der aus dem Wald herausragt. Wir klettern über eine abenteuerlich schmale, gewundene Treppe, die in den Stein geschlagen ist. Hinter jeder Treppenwindung öffnen sich neue atemberaubende Weit- und Tiefblicke, von der Spitze aus können wir dann das gesamte waldbedeckte Tal überblicken. Zurück im Wald halten wir neben der Parker Group an, einer Gruppe von sechs zusammenstehenden Sequoias. Drei Bäume stehen so dicht beisammen, dass sie zwischen sich eine Art Höhle bilden. Umgeben von den gewaltigen, uralten Stämmen und nur den Geräuschen des Waldes kommt man sich absolut winzig vor. Die größte Sequoia ist der General Sherman Tree, ein Baum, der weniger durch seine Höhe als seine Masse beeindruckt. Mit einem Stammumfang von rund 30 Metern galt er bis vor kurzem als größtes Lebewesen der Welt. Noch schöner wirkt der berühmte General Grant Tree, wegen seines regelmäßigen Wuchses auch "Weihnachtsbaum der Nation" genannt. Wir fahren durch den Kings Canyon National Park bis Roads End. Immer wieder halten wir an der Strecke, um die Aussicht über Canyons, Wälder und Wasserfälle festzuhalten, bis wir abends schließlich in unser Hotel in Visalia zurückkehren. < 17.08.2000 | 19.08.2000 > |
© 2000 Matthias Book (Text), Nils Grunwald (Fotos) |