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Route 1: San José - Monterey Donnerstag, 24.08.2000 Wir verlassen San Francisco und fahren auf dem U.S. Highway 101 Richtung San José. Dass wir das Silicon Valley durchqueren, wird am ehesten an den Billboards deutlich, den in Amerika allgegenwärtigen großen Werbetafeln am Straßenrand. Während sie anderswo primär für Motels, Fast-Food-Ketten, Versicherungen etc. werben, jagt hier eine Dotcom-Anzeige die nächste, und jenseits der Straße sehen wir immer wieder flache Gebäude mit Spiegelglasfassade und mehr oder weniger bekannten Namen wie z.B. Adobe. Unser Ziel in San Jose ist das Tech Museum of Innovation. Hier ist ausgestellt, was Stand der Technik ist - von Kommunikationstechnik über Robotik, Medizin Gentechnik bis zur Computertechnologie. Spannend wir die Sache dadurch, dass man alles ausprobieren kann: Sachverhalte werden weniger durch lange Texttafeln als durch Modelle zum Anfassen und Spielen vermittelt - sei es die Steuerung eines Mars-Rovers oder verschiedener U-Boot-Typen, Sprachübertragung per Laser oder digitale Bildverarbeitung. Natürlich dürfen hier auch zahllose Internet-Terminals und ein IMAX-Kuppelkino nicht fehlen. Nach der dreistündigen Entdeckungsreise im Tech Museum (incl. einstündigem IMAX-Film "Dolphins") fahren wir über den Highway 17 nach Santa Cruz, wo wir die Route 1 erreichen. Bevor der Interstate Highway 5 im Landesinneren gebaut wurde, war dies die Hauptverbindung zwischen San Francisco und Los Angeles. Während man über die I-5 in fünf Stunden von S.F. nach L.A. gelangen kann, nehmen wir uns drei Tage für die "Scenic Route #1" Zeit - die Strecke führt unmittelbar an der Küste entlang und ist berühmt für ihre großartige Landschaft. Davon bekommen wir jedoch leider kaum etwas zu sehen: Als wir uns nach den ersten unspektakulären Meilen durchs Landesinnere der Küste nähern, tauchen wir schlagartig in eine dichte Nebelschicht ein - da das Wetter ansonsten hervorragend ist, halten wir die weißen Schwaden erst für den Qualm großen Feuers. Unsere Hoffnung, dass wir es nur mit einem kleinen Nebelfeld zu tun haben, erfüllt sich nicht: Obwohl wir so nah an den Klippen vorbeifahren, dass wir die Brandung hören können, bleibt das Meer hinter einer dichten Nebelwand versteckt, bis wir Monterey erreichen. Direkt über dem Ort reißt die Nebelwand auf, der Himmel ist wolkenlos blau. Beim Einchecken in unser Motel fragen wir an der Rezeption, ob dieser dichte Nebel ungewöhnlich ist - nein, müssen wir hören, das Wetter sei etwa an einem Drittel aller Tage so! Uns bleibt nur, zu hoffen, dass wir morgen mehr Glück haben. Zunächst nutzen wir jedoch den Abend für einen Rundgang durch das historische Monterey - der "Path of History" ist mit gelben Punkten auf dem Bürgersteig gut sichtbar markiert. Historische und neuere Gebäude fügen sich gut ins Gesamtbild der Altstadt ein; von allen Städten, die wir bislang besucht haben, macht Monterey den sympathischsten Eindruck. Während die Altstadt menschenleer und verschlafen wirkt, herrscht an der Fisherman's Wharf und in der Cannery Row buntes Treiben - Einheimische und Touristen bummeln durch die Straßen; die Restaurants sind gut gefüllt. Wir fahren zum Sunset Drive an der Westspitze von Monterey. Von den Klippen aus beobachten wir, wie die Sonne langsam im Pazifischen Ozean versinkt, während der Himmel immer intensivere Orangetöne annimmt, die schließlich wieder verblassen - ein Erlebnis, das uns etwas für den Nebel zuvor entschädigt. < 23.08.2000 | 25.08.2000 > |
© 2000 Matthias Book (Text), Nils Grunwald (Fotos) |